Kreuzberg
Lage: bei Haselbach im bayerischen Landkreis Rhön-Grabfeld
Höhe: 927,8 m ü. NN
Naturraum: Hohe Rhön
Eindrucksvoll erhebt sich der Kreuzberg (928 m) oberhalb von Bischofsheim im fränkischen Landkreis Rhön-Grabfeld. Als Wallfahrtsort hat er eine Jahrhunderte alte Tradition, die ihm den Beinamen „Heiliger Berg der Franken“ einbrachte. Doch nicht nur Wallfahrer, auch Wanderer, Urlaubsgäste und Ausflügler zieht der Kreuzberg gleichsam magisch an. Von seinem Gipfel blickt man weit über das fränkische Land, über die umliegenden Rhönberge bis hinein in den Thüringer Wald und in den Spessart. Der Name Kreuzberg bürgerte sich übrigens erst nach der Errichtung der Kreuzigungsgruppe im Jahre 1582 durch den Würzburger Fürstbischof Julius Echter ein, zuvor wurde der Berg Aschberg genannt.
Das Franziskanerkloster auf dem erloschenen Vulkan
Seit Anfang des 17. Jahrhunderts werden die Pilger am Kreuzberg von den Franziskanern betreut, zunächst von einem kleinen Kloster bei Bischofsheim aus. Erst 1681 begann man mit der Errichtung des Franziskanerklosters auf dem Kreuzberg. Eigentlich, so erzählt die Sage, sollte es an einem ganz anderen Platz entstehen. Doch die Steine, die Tag für Tag an die vorgesehene Stelle gebracht wurden, fanden sich über Nacht auf dem Kreuzberg wieder. Und so wurde die Wallfahrtskirche mit dem Kloster schließlich westnordwestlich unterhalb des Gipfelplateaus errichtet und im Jahre 1692 fertig gestellt.
„Die meisten zum Kreuze – fast alle zum Krug“
Seit 1731 verfügt das Kloster über eine eigene Brauerei. Hier wird das berühmte dunkle Kreuzbergbier gebraut. Zusammen mit deftiger Hausmannskost treffen Pilger und Besucher in der Klosterwirtschaft zwanglos in urig-rustikalem Ambiente aufeinander und werden mit gepflegter Gastlichkeit verwöhnt. Die Einkehr in der Klosterschänke ist ein „Muss“ für jeden Rhönbesucher. Vom Münchner Kardinal Michael von Faulhaber (1869 - 1952) ist die ironische Bemerkung überliefert: „Den Berg hinauf wallt ein langer Zug. Die meisten zum Kreuze - fast alle zum Krug.“ Neben der Wasserkuppe ist der Kreuzberg zweifellos das beliebteste Ausflugsziel der gesamten Region.
Bruder Franz Haus: Ausstellung, Information, Meditation
Das 1687 errichtete Bruder Franz Haus auf dem Kreuzberg zeigt eine sehenswerte Ausstellung zum Thema „Franz von Assisi und Gottes Schöpfung“. Außerdem gibt es dort Meditations- und Ruheräume sowie einen Andachts- und einen Seminarraum. Das Haus wird komplettiert durch eine touristische Informationsstelle und Funktionsräume für Wallfahrer, Wanderer und Biker. Ein Franziskaner steht für seelsorgerische Gespräche zur Verfügung.
Die sehr gelungene Ausstellung „Franz von Assisi und Gottes Schöpfung“ ist in fünf Teile aufgeteilt. Der erste Teil erzählt den Lebensweg des Hl. Franziskus, der letzte widmet sich seinem Sonnengesang. Die weiteren Teile beschäftigen sich mit der Franziskanischen Familie, dem Kreuzberg und dem Menschen in Gottes Schöpfung. Thematische Sonderausstellen und verschiedene Veranstaltungen bieten zusätzliche Abwechslung.
Sender Kreuzberg
Weithin sichtbar ist die 227 Meter hohe Senderanlage des Bayerischen Rundfunks, die 1985 auf dem Kreuzberg errichtet und 2016 erhöht wurde. Von dort aus werden verschiedene UKW-Rundfunk- und Fernsehprogramme übertragen.
Kletterpark und Flowtrail
In den letzten Jahren sind im Bereich des Kreuzbergs ein Kletter- und Erlebnispark am Neustädter Haus sowie ein Flowtrail für Mountainbiker 500 Meter unterhalb desselben neu entstanden. Im Kletter- und Erlebnispark können rund 50 Plattformen und über 50 Elemente sowie neun Seilrutschen auf 16.000 Quadratmetern bezwungen werden. Auf dem Flowtrail – der erste DIMB-zertifizierte Premium-Flowtrail in Bayern – gilt es, rund 50 Performanceelemente, darunter zahlreiche Anlieger, Wellen, Sprünge, Tables und ein North Shore Element auf ca. 2 km Länge bei rund 180 Meter Höhenunterschied zu meistern.