Stadtkirche Tann
Regent Eberhard von der Tann, ein Freund Martin Luthers, führte in den 1530er Jahren in Tann die Reformation ein. Folgerichtig wurde 1569 eine neue evangelische Stadtkirche errichtet. Am 12. Mai anno 1879 fiel diese kleine, inzwischen barockisierte Kirche dem großen Stadtbrand zum Opfer, so dass ein Neubau erforderlich wurde. So errichtete man von 1886 bis 1889 an gleicher Stelle die heutige Stadtkirche im neogotischen Stil. Architekt war Landbaumeister Carl Weise aus Eisenach.
Die Kirche ist eine kreuzförmige, dreischiffige Anlage mit Emporen und einem eindrucksvollen Altarraum. Sie bietet Platz für 1200 Menschen und wird wegen ihrer hervorragenden Akustik auch immer wieder als Konzertraum genutzt.
Ein Meisterwerk Rhöner Schnitzkunst ist das lebensgroße Kruzifix im Altarraum, das aus der Werkstatt des Tanner Holzbildhauers Kieser stammt. Eindrucksvoll auch die kunstvoll gestalteten gotischen Fenster.
Der Turm der Tanner Stadtkirche ist mit 72 Metern sieben Meter höher als der Fuldaer Dom und inzwischen zu einem Wahrzeichen des Ulstertales geworden.