Stadtpfarrkirche St. Blasius
Der späteste sakrale Barockbau in Fulda
Die katholische Stadtpfarrkirche St. Blasius wurde von 1771 bis 1785 nach Plänen des Jesuitenbruders Johann Andreas Anderjoch im spätbarocken Stil errichtet. Bauherr war Fürstbischof Heinrich von Bibra. Die dreischiffige Kirche ist heute Heimat der Fuldaer Innenstadtpfarrei, die 2015 gegründet wurde.
Die Stadtpfarrkirche hatte mehrere Vorgängerbauten. Der erste wurde bereits um das Jahr 950 errichtet, fiel aber 1103 einem Brand zum Opfer. Die romanische Nachfolgerkirche wurde in der Zeit zwischen 1447 bis 1470 wiederum durch eine gotische Kirche ersetzt, die lediglich über einen Turm im Norden verfügte. Auf alten Kupferstichen aus der Mitte des 17. Jahrhunderts ist zu erkennen, wie dieser Sakralbau die damalige Bürgerstadt dominierte.
Beim barocken Neubau blieb der Nordturm im Wesentlichen erhalten – man kann ihn noch heute durch die gotische Form einiger Fenster gut von dem später ergänzten zweiten Turm im Süden unterscheiden, dessen Fenster alle eine barocke Form aufweisen.
Der Innenraum der Stadtpfarrkirche beeindruckt durch die reiche Ausstattung mit Marmor, Stuck und Deckenfresken sowie herrlichen Gemälden und Bildhauerarbeiten. Der Hochaltar besteht aus sechs rotbraunen Marmorsäulen und wurde dem des Fuldaer Domes nachempfunden.
Nicht minder imposant ist die Außenfassade im Westen. Über dem Hauptportal sind das Wappen des Fürstbischofs Heinrich von Bibra sowie eine Darstellung des heiligen Blasius zu sehen.
Die Stadtpfarrkirche wurde vor wenigen Jahren aufwendig saniert und erhielt dabei auch ihre auffällige Farbfassung nach historischen Befunden.
Der Brunnenobelisk vor der Kirche wurde bereits 1669 zur "Ehre Gottes und des Heiligen Blasius" geschaffen, aber erst unter Heinrich von Bibra 1775 an seinen heutigen Standort versetzt. Er zeigt unter anderem das Fuldaer Stadtwappen und das Wappen des Bischofs.