Orangerie und Floravase
Orangerie und Floravase
Ein Kleinod barocker Baukunst ist die Orangerie in Fulda, die den herrlichen Schlossgarten nach Norden hin abschließt. Die Orangerie wurde zwischen 1721 und 1724 errichtet. Architekt war diesmal nicht Johann Dientzenhofer, der den Fuldaer Barock mit dem Dom St. Salvator und dem Stadtschloss wesentlich geprägt hat, sondern der Mainzer Oberbaudirektor Maximilian von Welsch. Er zeichnete auch für die Neugestaltung des Schlossgartens verantwortlich und ließ die großen Achsen zwischen Schloss und Orangerie anlegen.
Die Orangerie diente zunächst als Veranstaltungsort für die Sommerfeste der Fürstäbte und im Winter als Aufbewahrungsort von Zierbäumchen wie Zitronen und Orangen, daher auch ihr Name. Bis heute ist die Orangerie in Fulda ein beliebter Veranstaltungsort für Ballnächte, Tagungen, Feste und Kulturveranstaltungen.
Besonders eindrucksvoll ist der prächtig ausgestattete Apollosaal in der Mitte des Gebäudes, der heute als Café und Frühstücksraum des angeschlossenen Hotels "Maritim" genutzt wird. Das Deckenfresko mit dem Spiegelgewölbe zeigt den Sonnengott Apoll mit seinem Sonnenwagen.
Auffallend bei der Außengestaltung ist der goldene Dachschmuck der Orangerie: die Ananasfrüchte – Symbole der Exotik, die sich auf vielen Dächern historischer Barockbauten in Fulda wiederfinden.
Die Floravase
Vom Terrassenbereich der Orangerie führt eine große Freitreppe hinunter in den Schlossgarten. Auf dem mittleren Treppenabsatz befindet sich seit 1728 eine besondere Schönheit: Flora, die Göttin der Gartenbaukunst, auf einer Vase. Die 6,80 Meter hohe Skulptur wurde vom Bamberger Bildhauer Daniel Friedrich Humbach aus einem einzigen Sandstein gehauen und bald schon zu einem Wahrzeichen der Stadt Fulda. In ihrer erhobenen Hand hält die Blumengöttin eine goldene Lilie – Symbol des Fürstabtes Adolf von Dalberg, der die Statue in Auftrag gegeben hatte. Die Floravase, wie die Figur genannt wird, gilt als eine der bedeutendsten Gartenplastiken Europas.