Barockviertel Fulda
Das Barockviertel in Fulda – es ist ein einzigartiges Ensemble prächtiger Bauten aus dem frühen 18. Jahrhundert. Dominiert wird es von dem herrlichen Dom St. Salvator, der von 1704 bis 1712 unter Verwendung von Bausubstanz des romanischen Vorgängerbaus, der Radgar Basilika, errichtet wurde. Baumeister war der bedeutende fränkische Architekt Johann Dientzenhofer, der zeitgleich auch das gegenüberliegende damalige Renaissanceschloss erheblich erweiterte und barockisierte. Das Schloss mit seinen Prunkräumen war einst Residenz der Fuldaer Fürstäbte und später der Fürstbischöfe. Heute ist es Sitz der Stadtverwaltung. Dom und Stadtschloss zeugen noch immer vom stolzen Repräsentationsbewusstsein der einstigen geistlichen Regenten.
Ein Kleinod barocker Baukunst ist die Orangerie, die den wunderbaren Schlossgarten mit der prachtvollen Floravase nach Norden hin abschließt. Die Orangerie wurde zwischen 1721 und 1724 errichtet. Architekt war der Mainzer Oberbaudirektor Maximilian von Welsch. Er zeichnete auch für die Neugestaltung des Schlossgartens verantwortlich und ließ die großen Achsen zwischen Schloss und Orangerie anlegen.
Zum Barockviertel gehört außerdem das Paulustor, das 1709 bis 1711 wiederum nach Plänen von Johann Dientzenhofer gebaut wurde. Ursprünglich befand es sich zwischen dem Schloss und der Hauptwache und trennte den damaligen Stiftsbezirk von der Bürgerstadt. Erst 1771 wurde es an seinen heutigen Standort versetzt und mit zwei Seitenbauten versehen. Die erwähnte Hauptwache, errichtet 1757 bis 1759 nach dem Vorbild der Frankfurter Wachstation, war einst Sitz der städtischen Polizei- und Militärtruppe.
Komlettiert wird das Barockviertel von den Bürgerhäusern rund um den Bonifatiusplatz und den benachbarten Adelspalais, in denen einst die Hofbeamten wohnten. Das Palais Buttlar (heute Tourist-Information) und das Palais von der Tann (Kurfürst) bilden den Abschluss des Viertels nach Süden hin und markieren zugleich den Eingang zur Bürgerstadt.