Feuerturm Bad Kissingen
Der einzige erhaltene Turm der ehemaligen Kissinger Stadtbefestigung ist der Feuerturm in der Turmgasse, der im 14. Jahrhundert errichtet wurde. Im Volksmund wird er „Feuertürmle“ genannt. Dass der Turm bis heute steht, ist purer Zufall. Als die Stadtbefestigung Mitte des 19. Jahrhunderts geschliffen wurde, um modernen Gebäuden Platz zu machen, blieb er nur deshalb erhalten, weil er nicht im Wege stand.
Wie trutzig die Stadtbefestigung dereinst war, kann man erahnen, wenn man sich die Mauerdicke des Feuerturms vergegenwärtigt. Im unteren Teil beträgt sie stolze 1,80 Meter.
Seinen Namen verdankt der Turm dem Umstand, dass er um 1850 als Feuerwachturm genutzt wurde. Mitte der 1980er Jahre wurde das Bauwerk aufwendig saniert und dient heute dem Rhönklub Bad Kissingen als Vereinsraum.
Kuriosität am Rande: Bei Vorarbeiten für eine Kanalsanierung in der Altstadt stellte sich 2017 heraus, dass der Turm nach Südosten hin geneigt ist, nämlich um 20 Zentimeter auf einer Höhe von 26 Metern. Damit macht er dem Schiefen Turm von Pisa zwar keine Konkurrenz, aber als „schiefen Turm von Bad Kissingen“ darf man ihn gleichwohl bezeichnen.