Ruine Osterburg
Auf dem 714 Meter hohen Osterberg, einem Basaltkegel im Westen von Bischofsheim, befinden sich die Reste der sagenumwobenen Osterburg. Die Ruine ist als Wanderziel oder für eine Rast hervorragend geeignet.
Die Osterburg wurde um das Jahr 1200 erstmals erwähnt. Sie hatte als hochmittelalterliches Verwaltungszentrum des Bistums Würzburg im Brendtal und als Grenzfestung gegen das Hochstift Fulda eine strategisch herausragende Bedeutung. Lange glaubte man, dass die Osterburg schon im 13. Jahrhundert zerstört wurde.
Bei der Sanierung unter der fachmännischen Begleitung von Burgenforscher Dr. Zeune in den letzten Jahren traten jedoch zum Teil spektakuläre Überraschungen zutage. So wurden zum Beispiel noch im 16. Jahrhundert umfangreiche Bauarbeiten durchgeführt. Auch der lange Zeit angenommene Grundriss ist nach den neuesten Erkenntnissen der Fachleute widerlegt. Unbestritten ist hingegen, dass die Osterburg lange Zeit in Vergessenheit geraten und ihre Reste vollständig überwuchert waren, bis sie Forstmeister Fuchs 1897 beim Anlegen eines Holzabfuhrweges wieder entdeckte und freilegen ließ.
Obwohl viel im Laufe der Zeit verloren ging, ist das, was blieb, eindrucksvoll. Bei der Freilegung des Mauerwerks kamen etwa Basaltsäulen von über vier Metern Höhe zum Vorschein, die die Burg ursprünglich trugen. Die Sage von einem Tunnel nach Frankenheim ließ sich allerdings bisher noch nicht bestätigen.
Durch die Initiative des Vereins „Freunde der Osterburg e.V.“ wird die Burgruine nun wieder erlebbar gemacht. Ein Besuch der Osterburg ist ein Muss für jeden geschichtlich und landschaftlich Interessierten.
Multimedia-Ausstellung zur Osterburg mit Ausgrabungs-Fundstücken
Im Rentamt in Bischofsheim gibt es eine neue Multimedia-Ausstellung. Sehen Sie hier u. a. eine beeindruckende Auswahl aus Hunderten von Ausgrabungs-Fundstücken. Diese zeigen Ihnen anschaulich das Leben in und um die Burg.
Die Legende der Osterburg
Um die Osterburg ranken sich auch verschiedene Sagen. So soll dort immer mal wieder eine Jungfrau in weißem Gewand erscheinen. Im Vorbeigehen erzählt sie dann denen, die sie sehen, von einem großen Schatz, der in den Gewölben der verfallenen Burg liegen soll. Gelänge es einem Menschen, diesen Schatz zu heben, dann wäre die Jungfrau erlöst und müsste nicht mehr erscheinen.
Und weiter berichtet die Sage von einem Schäfer, der den Schatz hätte finden können. Er hütete auf der Osterburg gerade seine Herde, als ihm ein offenes Tor auffiel, das vorher nicht da gewesen war. Der Schäfer ging hindurch und kam schließlich in einen langen Gang. Da rief eine laute Stimme: „Schäfer, die Schafe gehen durch.“ Er eilte zurück zu seinen Tieren, doch diese fraßen ungestört. Er drehte sich um, aber es war kein Tor mehr zu finden, solange er auch suchte.
Einem jungen Mädchen gegenüber soll die weiße Jungfrau viel gnädiger gestimmt gewesen sein. Es hütete einst ihre Kühe auf der Osterburg und strickte dabei. Das Wollknäuel rollte eine Treppe hinab. Sie eilte dem Knäuel nach und kam in einen großen Keller. Darinnen standen viele Behälter, die alle mit Leinsamen gefüllt waren. Das Mädchen füllte ihre Schürze damit, hob ihr Wollknäuel auf und eilte zurück. Auf dem Heimweg säte sie einen Teil der Leinsamen am Wegrand aus. Als das Mädchen den kleinen Rest zu Hause zeigen wollte, waren es lauter Goldstücke.